Was wir machen

Feurige Rhythmen, heißes Trommelgewirbel und mitreißende Grooves, die unter die Haut gehen — unser Repertoire reicht mittlerweile vom Samba — in den Spiel- und Gangarten schnell und langsam — über den Afro-Brasil, den Chili lada und den Samba Reggae bis hin zum Samba Funk und zum Ska, der im flotten Tempo so richtig mitreißt. Kontinuierlich verfeinern und erweitern wir unsere Stücke, machen sie abwechslungsreicher, schneller und somit einfach fetziger, bis es dann richtig groovt!

Unsere Gruppe besteht aus einzelnen Instrumentengruppen und ihren Spielern und Spielerinnen. Im Blickfang stehen — sowohl optisch als auch akustisch — natürlich als erstes die Surdos, umfangreiche zylindrische Trommeln, die mit Schlägeln und der Hand gespielt werden. Sie liefern die rhythmische Basis jeden Stücks und kontrollieren die Spielgeschwindigkeit. Unser erster brasilianischer Lehrer Veu nannte sie treffend "das Herz" des Samba.

Die zweitgrößten Trommeln sind die Repiniquen. Sie liegen in der Tonhöhe wesentlich höher, werden mit Sticks gespielt und klingen kurz und hart. Sie spielen oft Breaks, die einen anderen Teil eines Stücks einleiten und können dabei die Spielgeschwindigkeit beschleunigen oder bremsen. Sie gelten als Führungsinstrumente innerhalb der Bateria de Samba — bei uns in der Gruppe kämpfen sie ständig, aber vergeblich um ihre Vorherrschaft.

Die kleinsten Trommeln sind die Tamborime mit einem Durchmesser von nur rund 15 cm. Sie werden mit leichten Holzstöcken oder Plastikpeitschen gespielt. Damit wird ein sehr markanter, scharfer Ton erzielt. Durch eine "virado" genannte Spieltechnik, einer Drehbewegung der linken Hand, die das Tamborim hält, ist es möglich sehr schnell zu spielen. Der Klang der Tamborims "schwebt" über der Musik der Batucada. Sie akzentuieren und strukturieren das Stück, auch optisch, denn bei uns stehen sie immer in der ersten Reihe.

70 bis 90 Zentimeter hoch und damit große Trommeln sind auch die Timbas, die ausschließlich mit der Hand gespielt werden. Sie eignen sich gut für Intros oder Breaks und sind bei uns vor allem beim Samba-Reggae im Einsatz. Aufgrund ihrer geringeren Lautstärke wirken sie besonders im Ensemble: Wir haben hier die fantastischen Vier vorzuweisen.

Die brasilianische Variante der Snare-Drum ist die Caixa, eine flache Trommel von 12 Zoll, die mit Sticks vor dem Bauch gespielt wird. Sie sorgt mit ihrem hellen Klang für den typischen Klangteppich der Bateria und ist recht laut, aber eigentlich unersetzlich. Das merken wir vor allem, wenn zufälligerweise einmal unsere Meisterin und unser Meister der Caixa gleichzeitig bei der Probe fehlen.

Ganz aus Metall und deshalb sehr eigen und dominant im Klang sind die Agogos. Ein Agogo besteht aus zwei länglichen, kegelförmigen Metallglocken, die unterschiedlich groß und miteinander verbunden sind. Sie sind in der Tonhöhe unterschiedlich und werden mit Holzsticks angeschlagen. Die Agogo ist kann eine Art Melodielinie über den Rhythmusteppich der anderen Instrumente legen, ist ein verzierendes, aber wichtiges Instrument. Großes Manko: Einen Fehler auf der Agogo hören immer alle! Aber man geht auch nicht im allgemeinen Getrommel unter.

Gut trainierte Ober- und Unterarmmuskeln fordert die Schellenrassel auch Shaker genannt. Auf einem Metallrahmen sind dabei unzählige Metallscheiben lose auf einen gespannten Metallfaden gefädelt. Sie erzeugen bei leichtem oder stärkerem Schütteln einen "ohrenbetäubenden", aber typischen Samba-Sound. Das Instrument erfordert Kraft und Ausdauer und wird bei uns meist von einem erfahrenen Langstreckenläufer bedient. Auf jeden Fall sollte man gute Ohrstöpsel besitzen.

Tambourins, sogenannte Kuhglocken als moderatere Variation zur Agogo und die obligatorische Samba-Pfeife zum Geben wichtiger Signale wie auch zum Setzen von Akzenten innerhalb der Stücke dürfen nicht fehlen. Und vielleicht kommen in Zukunft auch andere Instrumente hinzu?

Natürlich bilden wir uns auch regelmäßig fort und sind ständig bemüht, über den eigenen Trommelrand zu schauen. In Workshops erlernen wir neue Instrumente und holen uns wertvolle Tipps für das eigene Instrument und das Zusammenspiel in der Gruppe. Zum Glück spielt aber beim Samba nicht nur die Technik, sondern vor allem das berühmte Samba-Feeling eine wichtige Rolle. Und unsere Devise bei allem heißt: Zusammen Spaß haben und unser Publikum so richtig mitreißen!